Lass dich auf das Abenteuer Medienbalance und Kreative Spiel-Ideen in der Natur ein.
Ja, die Kinder sitzen gerne mal vor dem Tablet und spielen ihr Lieblingsspiel oder surfen in den sozialen Netzwerken – faktisch gesehen ist das der Zahn der Zeit. Wir haben zwei Möglichkeiten: Wir können uns dagegen wehren oder aber eine gute Balance finden. Die Frage, die sich mir stellt, ist: Wie kann ich die Kinder heutzutage motivieren, an einem "gewöhnlichen" Spaziergang teilzunehmen? Vielleicht erfordert es mittlerweile etwas mehr Kreativität, um "Screen-Freie-Zeiten" so zu gestalten, dass es sich lohnt, die Mediennutzung einmal etwas zu reduzieren.
Als ich mir meinen Neffen und seine Stief-Schwester geschnappt habe, um eine Runde spazieren zu gehen, brauchte es schon einiges an Überzeugungskraft. Doch als wir dann alle warm angezogen draußen standen, konnten wir tief durchatmen, und ich spürte, dass es den Kindern guttat. Kurzerhand ließ ich meiner Fantasie freien Lauf und überlegte mir ein Spiel, welches ich durch intuitive Verbindung zur Natur erspürte. Die Kinder schienen plötzlich motiviert umherzulaufen und erfreuten sich an diesem kleinen Suchspiel. Eine vorgegebene Richtung und Idee verwandelten einen gewöhnlichen Spaziergang in ein Abenteuer, das nicht nur die Kleinen erfreute, sondern auch mich. Es ging um Spaß und Freude; mein inneres Kind war glücklich, und die Kinder auch. Vielleicht dürfen wir wieder mehr lernen, zu spielen, um den Kindern kreative Spielprozesse zu ermöglichen und unsere eigene Leichtigkeit zu spüren.
Verwandle einen gewöhnlichen Spaziergang in ein Abenteuer - Anleitung
Die Kinder sammeln auf dem Spaziergang jeweils einen Gegenstand, der beispielsweise rund, grün und aus Holz ist. (Das kann natürlich frei gestaltet werden.) Dabei dürfen sie dreimal die Gegenstände eintauschen, wenn ihnen etwas Passenderes begegnet. Zuhause angekommen, darf jedes Kind aus den gesammelten Materialien eine Figur, ein Mandala, etc. legen. Dieses darf dann auch gerne von dem Kind fotografiert werden (Medieneinbindung).
Im zweiten Schritt legen die Kinder all ihre gesammelten Werke auf ein großes Blatt Papier und sollen gemeinsam und im Austausch eine Figur oder ein Mandala legen. In dieser Übung geht es darum, dass die Kinder sich zunächst selbst ausdrücken dürfen und danach gemeinsam etwas Neues kreieren, was mit Absprachen und Kompromissen zu tun hat. Dies fördert die Sozialkompetenzen der Kleinen, und oft ist das gemeinsame Kreieren ein wunderschöner Lernprozess, der dies unterstützt. Gemeinsam macht es oft noch mehr Spaß. Wir teilen Freude.
Zusätzlicher Impuls
Als wir alle Naturmaterialien gesammelt hatten und der Weg noch etwas weiterging, fielen mir all die Weihnachtssterne in der Nachbarschaft auf. Wir zählten jeden Stern, den wir sahen, und erfreuten uns an der wunderschönen Weihnachtsdekoration. Oftmals können es ganz kleine Impulse sein, die die Kinder inspirieren. Etwas, was mein Herz zum Strahlen bringt, ist das Staunen der Kinder, so wie das der kleinen Sophia, die sich so sehr darüber freute, den hell erleuchteten Mond am Himmelszelt zu sehen, während wir nach den Sternen suchten. Diese Momente zeigen mir, dass ich als Tante und Wegbegleiterin für Kinder und Jugendliche so viel zu geben habe, denn dieses Staunen fühle ich noch heute.
Medien gemeinsam mit den Kindern entdecken
Medienbalance leben bedeutet, den Medien Raum zu geben, Interesse an den Medien der Kinder und Jugendlichen zu zeigen und gegebenenfalls Spiele vorzuschlagen, die im besten Fall auch noch einen medienpädagogischen Gewinn erzielen. Somit schlug ich vor, ein neues Spiel herunterzuladen, in dem es darum ging, eine Stadt aufzubauen und dafür zu sorgen, dass sich die Menschen wohl fühlen.
Soziale Aspekte kennenlernen und auch die wirtschaftliche Seite beleuchten. Somit kreierten wir eine Stadt am Meer mit vielen Bauernhöfen und Freizeitaktivitäten. Hin und wieder mussten auch Berechnungen angestellt werden, und um das Spiel zu verfolgen, mussten wir auch lesen. Ich empfand das Spiel als kreativen Prozess, der einige tolle Lernaspekte mit sich brachte. Es war schön zu sehen, wie die Kinder ihrem Alter gerecht gemeinsam spielten. Mein Neffe übernahm den Prozess an der Maus und las die Impulse vor, dennoch wurde gemeinsam entschieden, welcher Bauernhof gekauft wurde und welche Bäume und Pflanzen für den Park schön wären.
Gelegentlich mal dabei zu sitzen und mitzuspielen fördert die Bindung zum Kind und zeigt Interesse. Kindern bedeutet ihre Medienwelt etwas, sie wollen davon erzählen und ihre Begeisterung teilen. Es ist lediglich so eine kleine Sache, die viel verändern kann in der Begegnung mit deinem Kind. Sei dir bewusst, du bist Teil der Entwicklung und Förderung verschiedener Lernprozesse deines Kindes. Lass dich auf das Abenteuer Medienbalance ein und lass dein Kind sich von dir gesehen fühlen, so wie es ist, in Verbindung lebend zur Natur und zu den neuen Medien.
In Verbundenheit, Ich, Berta.